Beiträge

Die AWO Heidelberg wird digital barrierefreier

Implementierung barrierefreier Website nach BITV/WCAG (Eye-Able) zur Stärkung digitaler Barrierefreiheit in der AWO Heidelberg

Die AWO Heidelberg hat sich ihren Leitsätzen Solidarität, Toleranz, Freiheit, Gleichheit und Gerechtigkeit verschrieben. All diese Werte sind nötig, um sich leidenschaftlich für das Thema Inklusion einzusetzen. Barrierefreiheit ist nicht nur analog, sondern auch digital wichtiger denn je.

Als engagierte gemeinnützige Organisation, die sich der Integration und Teilhabe aller Menschen in unserer Gesellschaft verschrieben hat, arbeiten wir gemeinsam mit Eye-Able und im Speziellen mit deren Technologie daran, unsere digitalen Inhalte und Dokumente barrierefrei zu gestalten. Eye-Able hat eine leistungsfähige Prüfsoftware entwickelt, die die Einhaltung der BITV- und WCAG-Standards gewährleistet. Dies ermöglicht Menschen mit verschiedenen Behinderungen einen verbesserten Zugang zu unseren digitalen Informationen und somit die Inklusion dieser betroffenen Menschen auf unserer Webseite. Unser Hauptziel ist es, die digitale Barrierefreiheit in unserer Organisation stetig zu verbessern und so die Chancen auf gesellschaftliche Teilhabe für Menschen mit Behinderungen zu erhöhen.

Ganz besonders möchten wir auch der Aktion Mensch danken, die es mit ihrer Förderung über 4.998 € für uns erst möglich gemacht hat, dieses Projekt zu verwirklichen.

Kinderseelen stärken: Präventionsprogramm für unsere Kleinsten

In den letzten Wochen haben sich die pädagogischen Fachkräfte unserer Kitas mit dem GEFÜHLEHELDEN Curriculum 1 beschäftigt, einem Fortbildungsseminar. Ziel dieser Fortbildung war es, künftig die emotionalen Kompetenzen von Kindern noch besser zu fördern und zu stärken.

Letzte Woche Freitag fand in unserer Kita Farbenreich die erste Einheit der Gefühlehelden statt. Dabei hatten die Kinder einen aufregenden Tag im Kindergarten! Die Kinder durften den Heldenatem und die Energiestation kennenlernen – beides wichtige Werkzeuge, um mit dem Gefühl Wut umzugehen. Danach haben die Kinder das Gefühl Wut kennengelernt und was es mit ihrem Körper macht. Zum Abschluss wurde noch ein Wut-Gfühli gebastelt.

Wir bedanken uns an dieser Stelle für die Zusammenarbeit mit Superheldenkids, die diese Fortbildungen anbieten und ganz besonders bei der Techniker Krankenkasse, die die Seminarkosten für die AWO übernommen haben.

Milliarden gegen Kinderarmut

Studie belegt Ungerechtigkeit staatlicher Familientransfers

Arbeiterwohlfahrt und DIW-Präsident fordern Neuausrichtung der Familienförderung

Der AWO Bundesverband kritisiert das System monetärer Familienförderung in Deutschland als zutiefst sozial ungerecht. Während Spitzenverdienende durch die Kinderfreibeträge bei der Einkommensteuer schon jetzt eine monatliche Entlastung von bis zu 370 Euro haben, beträgt das Kindergeld für alle lediglich 250 Euro, rechnet der Wohlfahrtsverband vor. Der Staat verzichtet durch diese Bevorteilung sehr wohlhabender Familien auf zusätzliche Einnahmen in Höhe von rund 3.5 Milliarden Euro pro Jahr, die für die Unterstützung bedürftiger Familien dringend nötig wären, kritisiert die AWO.

Laut einer heute vorgestellten Studie des DIW Econ im Auftrag der Arbeiterwohlfahrt beziehen etwa 4,5 Millionen Haushalte in Deutschland allein das Kindergeld, während 4,2 Millionen Haushalte zusätzlich Kinderfreibeträge geltend machen. Während die durchschnittliche zusätzliche Entlastung durch die Kinderfreibeträge bei Familien mit mittleren Einkommen jedoch lediglich bei knapp unter 400 Euro im Jahr liegt, werden Familien mit gehobenem Einkommen mit zusätzlich rund 1000 Euro und die reichsten Haushalte mit 1400 Euro pro Jahr zusätzlich zum Kindergeld durch den Staat gefördert. Einkommensarme Familien und solche mit prekären Einkommen profitieren quasi nicht von Freibeträgen. Die Entlastung durch die Freibeträge fällt zudem besonders gering in Alleinerziehenden-Haushalten aus, die überdurchschnittlich häufig von Armut bedroht sind.

Der AWO Bundesverband fordert vor diesem Hintergrund die Absenkung des Kinderfreibetrags für “Betreuungs-, Erziehungs- und Ausbildungsaufwand” (BEA) bis auf das verfassungsmäßig gebotene Minimum und stattdessen die zielgenaue finanzielle Förderung von Familien mit wenig Einkommen. “Der aktuelle Familienlastenausgleich ist nicht nur familienpolitisch ungerecht, sondern auch verteilungspolitisch grob fahrlässig”, kritisiert Michael Groß, Präsident des AWO-Bundesverbands. “Es braucht endlich eine solidarische Neuausrichtung der Familienförderung, die auf Steuergeschenke für Reiche verzichtet und denjenigen hilft, die darauf angewiesen sind.”

Eine Absenkung des BEA-Freibetrags auf 300 Euro würde laut Studie dazu führen, dass nur noch rund 1.2 Millionen Haushalte eine zusätzliche Entlastung bei der Einkommensteuer über das Kindergeld hinaus pauschal geltend machen könnten, die im Durchschnitt bei rund 26 Euro pro Monat läge. Für den Staat ergäben sich daraus schätzungsweise rund 3.48 Milliarden Euro Mehreinnahmen, die zur Stärkung von Familien mit kleinem Einkommen und im Kampf gegen Kinderarmut genutzt werden könnten, u.a. durch die Erhöhung des Kinderzuschlags und der Kinderregelsätze in der Grundsicherung.

Der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Marcel Fratzscher, sieht in dieser Reform ein Gebot ökonomischer Vernunft. “Es handelt sich um eine pragmatische Maßnahme, die sozial gerecht und wirtschaftspolitisch sinnvoll ist. Selbst ohne Steuererhöhungen und ohne Reform der Schuldenbremse können messbare Verbesserungen für Familien mit kleinen Einkommen erzielt werden, gleichzeitig sind durch diese solidarische Umverteilung positive wirtschaftliche Effekte durch eine bessere Teilhabe in Bildung und Gesellschaft für viele Kinder und Jugendliche zu erwarten.”

Mehr Informationen unter awo.org