Arbeiterwohlfahrt
Heidelberg Soziale Dienste gGmbH
Adlerstraße 1/5 -1/6
69123 Heidelberg
Kontakt Geschäftsstelle
Tel: 06221 73921-0
Fax: 06221 73921-50
E-Mail: awo@awo-heidelberg.de
Initiative Stolpersteine und SPD Heidelberg laden am 26. November zum begleiteten Stolpersteine-Putzen ein
Die SPD Heidelberg veranstaltet wie jedes Jahr im Herbst gemeinsam mit der Initiative Stolpersteine Heidelberg ein begleitetes Stolpersteine-Putzen. Hierbei führen Mitglieder der Stolperstein-Initiative die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in kleinen Gruppen auf einer kurzen Tour zu Fuß von Stolperstein zu Stolperstein durch ein Quartier. Die Expertinnen und Experten der Initiative erzählen aus der Biografie der Personen, deren Stein Freiwillige aus der Gruppe dann zu neuem Glanz verhelfen. Familien und Senioren sind selbstverständlich auch willkommen.
Die Idee entstand beim Freiwilligentag
»Die Idee entstand 2016 beim Freiwilligentag Rhein-Neckar. Damals gingen wir auf die Initiative Stolpersteine zu, deren Mitglieder sofort begeistert von der Idee waren. Die große Zahl der Anmeldungen hat uns damals aber überrascht, weshalb wir von einer auf fünf Gruppen expandieren mussten, was uns natürlich sehr gefreut hat«, erklärt Tim Tugendhat von der SPD Heidelberg, der die Aktion damals ins Leben rief. »Inzwischen sind wir unabhängig vom Zeitplan des Freiwilligentags unterwegs. Da jedes Jahr neue Steine verlegt werden, gibt es auch immer etwas Neues zu lernen – auch für diejenigen, die schon drei oder vier Mal dabei waren.«
»Das Gedenken an die Opfer des NS-Unrechts ist angesichts des erstarkenden Rechtspopulismus und -Extremismus wichtiger denn je«, ergänzt Zoe Dickhaut, Sprecherin der Jusos Heidelberg, »als Gesellschaft müssen wir die wichtige Lehre ›Nie Wieder‹ fortwährend mit Leben füllen.«
Mitmachen
Es gibt wie jedes Jahr mehrere Gruppen, die unabhängig voneinander laufen. Die Teilnehmenden müssen nichts mitbringen, das Material zum Putzen wird gestellt.
Die Treffpunkte der bereits feststehenden Gruppen sind:
Für weiterführende Informationen, zusätzliche Gruppen und deren Treffpunkte, sowie für Rückfragen können sich Interessierte per E-Mail an stolpersteine@spd-heidelberg.de wenden oder im Internet auf spd-heidelberg.de/stolpersteine gehen.
Rückfragen beantwortet Ihnen gerne:
Tim Tugendhat
Stellvertretender Kreisvorsitzender
SPD Heidelberg
Bergheimer Str. 88
69115 Heidelberg
Mobil: +49 (0)162 700 3571
E-Mail: tim.tugendhat@spd-heidelberg.de
Der AWO Bundesverband hat die Aktion „Der Letzte macht das #LichtAus“ initiiert. Diese wird von anderen Sozialverbbänden mit getragen und unterstützt!
Ein Regierungsentwurf zum Bundeshaushalt 2024 sieht insgesamt Kürzungen in Höhe von 25 % vor. Diese geplanten Kürzungen werden uns in vielen Bereichen direkt betreffen.
Hier ein Auszug aus dem offenen Brief der AWO, des AWO Jugendwerkes und des Zukunftsforums familie e.V. gegen diesen Haushaltsentwurf:
Mit diesem Haushalt geht in zahlreichen sozialen Einrichtungen das Licht aus.
Deshalb fordern wir Sie auf:
Wir werden diese Kampagne unterstützen und bitten Sie ebenfalls um Mithilfe, indem Sie an der Petition teilnehmen.
Um Flagge zu zeigen, haben wir noch weitere Aktionen im Rahmen der Kampagne durchgeführt. Eins dieser Events können Sie hier nachlesen.
PRESSEMELDUNG
#LichtAus in 44 Stadt- und Landkreisen in Baden-Württemberg – Soziale und öffentliche Einrichtungen fürchten die Auswirkungen der massiven sozialen Kürzungen des Bundes
Heidelberg, 08. November 2023
Der Entwurf für den Bundeshaushalt 2024 sieht Kürzungen in Höhe von 25 Prozent für die soziale Infrastruktur vor. Die Auswirkungen werden in Baden-Württemberg direkt zu spüren sein: 4.000 Stellen für Freiwilligendienste müssen gestrichen werden, Migrationsberatungsstellen werden schließen müssen. Wohlfahrtsverbände und Städte setzen ein Zeichen dagegen und knipsen in ihren Einrichtungen und Rathäusern in ganz Baden-Württemberg und im AWO Kreisverband Heidelberg das Licht aus.
Der Entwurf des Sparhaushalts hat die freie Wohlfahrtspflege und die 44 Stadt- und Landkreise im Sommer fassungslos gemacht. Heute haben die Liga-BW, der Landkreistag und der Städtetag mit einer zentralen und landesweiten gemeinsamen Aktion ein sichtbares Zeichen gesetzt und erneut auf die fatalen Folgen der Haushaltsplanung hingewiesen. Zahlreiche soziale und öffentliche Einrichtungen in Baden-Württemberg haben heute um 17.30 Uhr ihre Lichter für 25 Sekunden ausgeschaltet – eine Sekunde für jedes geplante Prozent Einsparung im Bundeshaushalt.
Beim Pressegespräch erläuterte Stefanie Burke-Hähner, Geschäftsführung der AWO Heidelberg:
„Noch ist Zeit die Kürzungen zu korrigieren. Die Bereinigungssitzung des Haushaltsausschusses findet am 16.11.2023 statt. Anstatt zu kürzen, brauchen wir schlaue Investitionen in die soziale Infrastruktur. Nicht nur um Menschen, die auf Unterstützung angewiesen sind, professionell zur Seite zu stehen. Sondern auch um die vielfach höheren Folgekosten für die gesamte Gesellschaft in den nächsten Jahren und Jahrzehnten zu vermeiden.“
Mit der Aktion machen die Verbände zudem auf die in vielen Bereichen steigenden Unterstützungsbedarfe in Beratung und Betreuung aufmerksam. Die vorgesehenen Kürzungen ignorieren diese Entwicklungen vollständig: Etablierte Leistungen wie die Finanzierung von Migrationsberatung oder Freiwilligendiensten sind ebenso betroffen, wie neue oder frisch reformierte Leistungen, etwa die Kindergrundsicherung oder die Asylverfahrensberatung.
Weitere Informationen zur #LichtAus-Aktion und der flankierenden Kundgebung der Wohlfahrtsverbände in Berlin vor dem Brandenburger Tor sowie zu den geplanten Kürzungen auf Social Media unter:
#LichtAus
#SozialkürzungenStoppen
Kontakt:
Stefanie Burke-Hähner
Tel.: 06221-73921-0
Mail: awo@awo-heidelberg.de
Das Leben der Familie Ims in der Pfalz –
Wie die Nazis aus einem Sozialfall aus der Weimarer Republik eine „asoziale Großfamilie“ machten und diese zerschlugen
Der Nationalsozialismus erhob die „gesunde und starke Volksgemeinschaft“ zum gesellschaftlichen Leitbild. Diesem Leitbild entsprechend wurden die Menschen als „wertvoll“, „erbgesund“ oder „erbtüchtig“ bewertet (und gefördert) oder aber als „minderwertig“, „gemeinschaftsfremd“ und „asozial“ diskriminiert (und „ausgesondert“). „Aussonderung“ umfasste dabei ein sehr breites Spektrum vom Entzug staatlicher Fürsorge über Wegsperren oder Zwangssterilisierung bis hin zur Ermordung.
Familie Ims lebte in großer Armut in verschiedenen Elendsvierteln in Kaiserslautern. Man würde heute von einer Familie sprechen, die finanzielle und pädagogische Unterstützung benötigt. Doch vor dem Hintergrund des NS-Leitbilds wurde die Familie als „asoziale Großfamilie“ von den Nazis verfolgt und auseinandergerissen.
Jahrzehnte nach Kriegsende hat Alfons L. Ims die Geschichte seiner Familie in zahlreichen Archiven recherchiert und 2022 unter dem Titel „Eine ‚asoziale‘ Pfälzer Familie“ in einem Buch dokumentiert. In einer Lesung werden die Schicksale der Kinder und der Eltern lebendig, wird an die menschenverachtende NS-Ideologie erinnert und wird die fragwürdige Rolle medizinischer, pädagogischer und kommunalpolitischer Institutionen bei der Umsetzung der NS-Ideologie beleuchtet.
Auf Wunsch kann zusätzlich auf die „Asozialen-Kolonie“ (Familien-KZ) Wichernsiedlung in Heidelberg (1934 – 1938) eingegangen werden.